Kontaktdaten zur Basis
Big Blue Divers, Béau Vallon, Mahé
by
Wolfgang F. • 14.06.2014 • AOWD, ?? TG

Vom 16.05. – 31.05. dieses Jahres besuchte ich mit meiner Frau die Inseln Praslin, La Digue und Mahe auf den Seychellen. Über das Internet hatte ich mit der Tauchbasis „Big Blue Divers“ am Béau Vallon Strand auf Mahé vorher Kontakt aufgenommen. Während unserer Woche auf Mahé (26.05. – 31.05.14) wollte ich den AOWD-Kurs absolvieren. Meine Anfragen diesbezüglich wurden von Elizabeth Fideria, Mitinhaberin der Tauchbasis zügig, kompetent und freundlich beantwortet.

Gleich am ersten Tag auf Mahé wollte ich auch mit meinem Kurs beginnen. So stand ich am Montag kurz vor 09:00 Uhr bei der Tauchbasis auf der Matte. Leider aber nicht zum tauchen. Elizabeth hatte mich erst für den nächsten Tag eingeplant, obwohl ich ihr den Termin per E-Mail mitgeteilt hatte. So checkte ich erst mal ein, suchte mir das passende „Equipment“ und machte mich mit einem Instructor Sammy Nair bekannt. Meine Enttäuschung versuchte ich so gut wie möglich zu verbergen. Mit Sammy legte ich auch gleich meine Adventures-Tauchgänge fest: „Boat - Dive, Wreck - Dive, Peak Performance Buoyancy Dive, Underwater Navigation Dive und Deep - Dive.“ Auf den ersten Blick machte die Basis und vorhandenen Ausrüstungsgegenstände einen guten Eindruck

Am nächsten Morgen stand ich wieder um die gleiche Uhrzeit vor der Basis. Jetzt ging es auch gleich los. Angesagt waren für heute einmal Wracktauchen und Bootstauchen.
Sammy erklärte mir in einem kurzen Briefing die Größe und Lage des Wracks, nannte mir potentielle Gefahren am Wrack und wie man sie vermeiden kann. Dann tauchten wir auf 22 m ab. Das Wrack war noch intakt, also nicht auseinandergebrochen. So war es einfach, den intakten Konturen des Schiffs zu folgen. Nach 40 min. waren wir wieder oben.

Der zweite Adventures - Tauchgang „Boat - Dive“ war ja nichts Neues für mich. Hatte bislang die meisten Tauchgänge vom Boot aus gemacht. Vor dem Abtauchen erklärte mir Sammy die Sicherheits- und Notfallausrüstung, die unser Boot an Bord hatte. Rettungsringe oder Rettungsbojen sowie Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Ausrüstung waren mir auch schon bekannt. Mit der Sauerstoff-Ausrüstung hatte ich mich bisher noch nicht befasst. Dann ein kurzes Briefing über Tauchspot, den Ausstieg aus dem Boot sowie über Ab- und Aufstieg an der Ankerbojen - Leine. Die Unterwassertour dauerte 45 min bei einer durchschnittlichen Tiefe von 10 m. Die Sicht war wesentlich besser als am Vormittag beim Wracktauchen, so dass wir wesentlich mehr Fische zu Gesicht bekamen: Schwärme von Gelbschwanz - Snappern, Süßlippen, Zackenbarsche, Trompetenfische, Muräne, Rochen.

Am 28.05.2014 erfolgte morgens dann Unterwasser Navigation und mittags Tarierung in Perfektion.
Kernstück der Navigation unter Wasser ist das Navigieren mit dem Kompass. Sammy erklärte mir die Merkmale und Funktionsweise des Kompasses, Einstellen eines Kurses und Umkehrkurses sowie das Navigieren eines Vierecks. Dann runter auf 24 m. Zuerst navigieren eines Rechtecks. Ich startete und starrte gebannt auf meinen Kompass, zählte meine Flossenschlag-Zyklen (bis 15), dann Stellring auf 90 Grad weiter und Kompassnadel wieder in die Indexmarken bringen. Nach der 3. Wende und ca. 20 Flossenschlag-Zyklen sehe ich meinen Buddy wieder. Super. Jetzt noch navigieren einer Geraden mit Umkehrkurs. Klappt super. Freue mich. Nach 25 min. habe ich meinen 3. Adventures Tauchgang erfolgreich abgeschlossen.
Nach einer Oberflächenpause von 60 min. fuhren wir zum nächsten Tauchspot. Die Richtlinien für die benötigte Bleimenge kannte ich. Nach diesen Berechnungen benötige ich ca. 4 kg Blei. Schon bei den vorherigen Tauchgängen riet mir Sammy zu 5 kg Blei. Bei diesem Tauchgang gingen wir aber anders vor. 3 kg am Gürtel und 2 kg verteilt in den Taschen des BCD. Dann starteten wir. Zuerst kurze Tarierungskontrolle an der Oberfläche um neutrale Tarierung während des langsamen Abstiegs zu bekommen. Wir gingen auf 12 m runter. Hier übten wir „bewegungsloses Schweben“ über den Grund, Anpassung der Tarierung mittels Atemkontrolle, Tarierungspiel ohne den Grund zu berühren. Dank Sammys guter Einweisung konnte ich die Aufgaben sehr gut erfüllen. Dann wieder Unterwassertour. Es gab viele Blaustreifen - Snapper, Skorpionfische, Riffbarsche, Riffhaie und Stachelrochen. Nach 35 min. zurück an die Oberfläche.

Für den 29.05.2014 blieb noch der fünfte und letzte Adventures - Tauchgang, das Tieftauchen. Es folgte wieder ein eingehendes Briefing von Sammy. Insbesondere über Techniken des Tieftauchens, was Abstiege und Aufstiege mit/ohne Referenz, richtige Aufstiegsgeschwindigkeit und Durchführung von Sicherheits- und Notfall-Dekompressionstops beinhaltete. Auf 5 Meter Tiefe wurde an einer Leine hängenden Pressluftflasche mit Lungenautomat als Notfall-Atemsystem angebracht. Auf 25 m musste ich verschiedene Aufgaben durchführen (normalerweise 30m aber auf den Seychellen darf nur bis 25m getaucht werden). Ich erfasste verschiedenen Farben und ihre Veränderungen in der Tiefe und trug meine Wahrnehmungen auf einem „Mehrzweck Data Carrier“ ein. Weiterhin erfolgte ein Tiefenmesser-Vergleich zwischen meinem und Sammys Computer. Die Angaben stimmten überein. Ebenso bei den Farbveränderungen. Dann noch der Sicherheitstop auf 5 m bei der Notfallausrüstung und somit hatte ich auch den fünften Tauchgang erfolgreich für die Zertifizierung als AOWD erfüllt.

Zusammenfassend war ich mit der Tauchbasis von Elizabeth Fideria sehr zufrieden. Die Ausrüstung war in einem sehr guten Zustand. Ebenso die Tauchbasis. Mein Buddy und Instructor Sammy war mehr als nur ein Lehrer und Ausbilder. Ein echter Freund. Er nahm sich viel Zeit, brachte die erforderlich Geduld für mich mit und zeigte mir wertvolle Techniken (besonders beim Tarieren) um mein „Tauchverhalten“ zu verbessern. Auch Elizabeth forderte jeden Tag ein Feedback von mir ein. Der Service war auch gut. Ich wurde auch vom Hotel abgeholt und wieder zurück gebracht. Morgens ging ich aber – auf eigenen Wunsch – zu Fuß zur Basis. Für die Ausbildung und Betreuung gebe ich 6 Flossen. Bezüglich Kommunikation (konnte leider nicht gleich am ersten Tag tauchen) nur 5. Aber Verbesserungspotenziale hat jeder Mensch und auch die beste Tauchbasis.

Ob die zusätzlichen Kosten für die Brevetierung zum AOWD gerechtfertigt sind, muss jeder für sich entscheiden. Natürlich lassen sich Tarierung und Navigation auch bei „normalen“ Tauchgängen verbessern. Mir persönlich hat das Programm von PADI und den „Big Blue Divers“ sehr gut gefallen. Natürlich sind nicht alle Adventures-Tauchgänge bei allen Basen möglich. Auf jeden Fall hat es viel Spaß gemacht.

6 von 6 nautili

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